Gemeindeübung der sechs Marktfeuerwehren Eschlkams

Bilder/Texte von Winfried Weber

Wasserwerfer
Einsatzdatum:16.07.2021
Einsatzstichwort:Wohnhausbrand
Alarmierung:19:15
Einsatzstelle:Schwarzau
Beteiligte Einheiten:Eschlkam, Stachesried, Kleinaign, Großaign, Schwarzenberg, Warzenried, Grabitz, Zenching, Ried, Vorderbuchberg, Bad Kötzting, Sperlhammer, Oberndorf, Gotzendorf, Cham 6, Cham 6/1, Cham 6/2




1 km lange Förderleitung zum Brandobjekt aufgebaut

Eschlkam/OT Schwarzau. Am Freitag absolvierten die sechs Gemeindefeuerwehren des Marktes Eschlkam ihre Jahresübung. Angenommen wurde ein Wohnhausbrand beim Anwesen Pongratz in der Böhmerwaldstraße in der Schwarzau, Ortsteil Seugenhof, in unmittelbarer Sichtweite zur bayrisch-tschechischen Grenze. Die Planung der Übung hatte der 1.Kdt der FFW Stachesried Stefan Hartl übernommen. Das Objekt wurde durch die FF Stachesried ausgewählt, weil die Wasserversorgung vor Ort sehr schwierig ist. Zweck der Übung war es herauszufinden, wie lange es dauern würde eine ausreichende Wasserversorgung von der Chamb aufzubauen, die im Ernstfall eine oder zwei Drehleitern speisen könnte. Das Brandobjekt wird nur mit einer 50er-Hydrantenleitung versorgt und die mitgeführten Wasserreserven in den Tanklöschfahrzeugen wären relativ schnell verbraucht. Bei der Übung stellte sich heraus, dass mit dem Wasser aus dem Hydrantennetz nur 2 C-Rohre dauerhaft zur Brandbekämpfung benutzt werden können. Beim Einsatz einer Drehleiter würde das Hydrantennetz im Ernstfall zusammenbrechen.
Ausreichend Wasser - auch in den Sommermonaten - kommt nur von der der gut 1 km entfernten Chamb. Dazu muss das Wasser mit zwei parallel verlegten B-Leitungen über eine lange Strecke gefördert werden. Die benötigten 100 B-Schläuche sind nur im Schlauchwagen aus Bad Kötzting vorhanden. Deshalb wurde dieser in die Gemeindeübung mit einbezogen, weil dieser im Ernstfall ebenfalls mit alarmiert werden würde. Der Schlauchwagenzug der Inspektion Furth im Wald besteht für den KBM-Bereich Eschlkam-Neukirchen aus den Feuerwehren Bad Kötzting (Schlauchwagen und Führungsfahrzeug), Vorderbuchberg (TS 8), Ried (TS 8), Zenching (TS 8) und Grabitz (TS 8) und kommt immer dann zum Einsatz, wenn die Wasserversorgung schwierig ist bzw. über eine lange Strecke verlegt werden muss.

Zusätzlich kamen zu dieser Übung die Wehren aus Oberndorf, Gotzendorf und Sperlhammer aus dem Inspektionsbereich Bad Kötzting, die ihrerseits für die Inspektion Bad Kötzting den Schlauchwagenzug bilden. Der Schlauchwagenzug wurde koordiniert durch den 2. Kdt. aus Bad Kötzting und stellv. Schlauchwagenzugführer Korbinian Richter.

Übungsbeginn war um 19.15 Uhr durch einen Sammelruf über Funk. Die erste Wehr an der Einsatzstelle war um 19.22 Uhr die Feuerwehr Stachesried, die sofort begann vom Hydrantennetz eine Löschwasserversorgung zum Brandobjekt aufzubauen und mit 2 C-Rohren gegen den angenommenen Brand vorging. In rascher Folge kamen die Wehren aus Warzenried, Eschlkam, Großaign, Kleinaign und Schwarzenberg an der Einsatzstelle an. Die Feuerwehren Stachesried und Eschlkam bauten zwei Widerstandslinien links und rechts am Gebäude auf, da dieses vom angrenzenden Wald an drei Seiten umgeben ist. Die Wasserabgabe erfolgte aus zwei C-Strahlrohren und zwei mobilen Werfern (Eschlkam und leihweihe von der FF Furth). Die Eschlkamer Wehr unterstützte mit dem Wasser aus den Löschfahrzeugen und einem mobilen Wasserwerfer die Stachesrieder Kameraden bei der Brandbekämpfung am Wohnhaus und baute mit den Wehren Kleinaign und Schwarzenberg zwei parallele B-Leitungen zur Wasserentnahmestelle an der Chamb auf, solange das eigene Schlauchmaterial ausreichte.
Die Wehren Großaign und Warzenried bauten eine zusätzliche Wasserentnahmestelle vom 400 Meter entfernten Grenzbach mit einer Tragkraftspritze auf und verlegten eine Förderleitung zum Brandobjekt, an die der zweite Wasserwerfer angeschlossen wurde. Unterstützt wurden sie beim Verlegen von einem Traktor, der das Schlauchmaterial und die Tragkraftspritze über eine Wiese zum Bach brachte. Der Wasserstand ließ es aufgrund der starken Regenfälle der letzten Wochen zu, bei einem trockenen Sommer wäre er zu gering.

Der ebenfalls um 19.15 Uhr alarmierte Schlauchwagenzug baute zwei parallel liegende Leitungen mit einer Länge von ca. 1200 Meter von der Chamb. Um 20.15 konnten dann die Schlauchleitungen zusammengeschlossen werden und um 20.22 Uhr war das Wasser am Eschlkamer Wasserwerfer, der eine Drehleiter simulieren sollte. Um 20.50 Uhr gab dann der koordinierende KBM Michael Gutscher das Zeichen zum Beenden der Übung.

Zur Abschlussbesprechung am Brandobjekt erläuterte sowohl der örtlich zuständige Kommandant Stefan Hartl als auch KBM Michael Gutscher die Bedeutung der Übung. Letztlich dauerte der Aufbau einer sicheren Wasserversorgung 65 Minuten, was im Ernstfall mehr als problematisch wäre. KBI Mario Bierl bedankte sich bei den 14 beteiligten Feuerwehren, die mehrere Stunden ihrer Freizeit geopfert hatten, beim 3. Bürgermeister des Marktes Eschlkam, Robert Lindner, der als aktiver Feuerwehrmann an der Übung teilnahm und die Erfahrungen der Übung in die weiteren Überlegungen einbringen könne sowie beim „Brandleider“ für das zur Verfügung stellen des Grundstückes.

Bilder zum Einsatz:

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