Die Leistungsprüfung "Atemschutz" gibt es in Bayern nur im Bezirks-Feuerwehr-Verband Oberpfalz. Sie leitet sich ab von einem ähnlichen Wettbewerb in Österreich und dient der Weiterbildung und Sicherheit der Atemschutzgeräteträger. Die Richtlinie für Stufe Bronze und Silber dazu finden Sie im Downloadcenter. Die Anforderungen zum Erreichen der Stufe Gold können ebenfalls im Downloadcenter eingesehen werden.
Um dieses Abzeichen an der Uniform tragen zu dürfen, müssen fünf Stationen erfolgreich absolviert werden. Unter den strengen Augen der Schiedsrichter muss jeder Trupp die gestellten Aufgaben meistern.
Bei der ersten Station wird das richtige Anlegen der Ausrüstung geübt: vom Tragegestell samt Pressluftflasche, der Einsatzkurzprüfung durch den Atemschutzgeräteträger bis zum richtigen Anlegen der Atemmaske und der Flammschutzhaube. Dabei steht neben der Geschwindigkeit (5 Minuten) vor allem das sichere Ausrüsten im Vordergrund. Deshalb geschieht das Aufnehmen und Anlegen truppweise, d.h. der Truppmann hilft dem Truppführer beim Anlegen des Atemschutzgerätes und umgekehrt.
Im Ernstfall bietet nur die richtig angelegte Ausrüstung und die perfekte Handhabung der Sauerstoffversorgung Schutz vor Verbrennungen oder dem Ersticken.
Eine immer größere Rolle spielt dabei auch die Atemschutzüberwachung per Funk, weshalb nach dem Einstellen des zugewiesenen Funkkanals ein Funkspruch an die Einsatzleitstelle abgesetzt werden muss.
Jeder noch so kleine Fehler wird dabei von den Schiedsrichtern moniert, zur Sicherheit der Einsatzkräfte.
Komplett ausgerüstet geht es weiter zur zweiten Station. Angenommen wird dort eine Personensuche in einem Keller, in dem Kohlendioxid ausgetreten ist. Deshalb kann auf das Überprüfen der Türen zwecks Temperaturerhöhung und die niedere Gangart verzichtet werden, um schneller bei der vermissten Person zu sein.
Mit Rettungstuch, Handscheinwerfer und Sicherungsleine geht der Suchtrupp unter Atemschutz über das Treppenhaus hinunter in den Keller. Dort muss die vermisste Person möglichst schnell gefunden werden und fachgerecht an die frische Luft getragen werden. Damit die Einsatzleitung Bescheid weiß, wird die Atemschutzüberwachung per Funkgerät darüber verständigt, dass der Trupp im Gebäude ist und noch einmal, wenn die vermisste Person gefunden wurde.
Die Schwerpunkte dieser Übung liegen zum einen auf der Eigensicherung mittels Leine, um in jedem Fall den sicheren Rückweg wieder zu finden. Und zum anderen auf der schonenden Rettung des Patienten. Die gerettete Person wird an einem sicheren Ort in die stabile Seitenlage gebracht und somit dem Rettungsdienst übergeben.
Bei der dritten Station wird ein Brand in einem mehrstöckigen Haus simuliert. Der Atemschutztrupp muss seine Löschwasserleitung selbst verlegen und nach dem richtigen Öffnen der Türen ins Obergeschoss vordringen. Wenn der Trupp beim "Brandherd" ankommt, drückt er einen Knopf und simuliert so "Feuer aus".
Es müssen im Verlauf der Station mehrere Funksprüche nach vorgegebenem Schema abgesetzt werden.
Bei der vierten Station darf nach 45 Minuten endlich die 15 kg schwere Gerätschaft und vor allem die Atemmaske abgenommen werden.
Es erfolgt das Wechseln der Pressluftflaschen unter den Augen der Schiedsrichter, damit beim nächsten Einsatz das Gerät wieder perfekt funktioniert. Wichtige Teile des Atemschutzgerätes werden von den Prüflingen erklärt. Die Schiedsrichter stellen verschiedene Fragen zur Technik. Damit endete der praktische Teil der Leistungsprüfung.
Der theoretische Teil umfasst einen Fragebogen, den der Atemschutztrupp richtig beantworten muss. Testfragen für den Atemschutztrupp in Online-Ausführung mit Sofortkontrolle finden Sie in unserem Downloadcenter.
Nach dem Durchlaufen aller Stationen und einer kleinen Stärkung treffen sich alle Teilnehmer zur gemeinsamen Übergabe der Abzeichen und einer Ansprache.
Nach erfolgreich absolvierter Prüfung erhalten alle Feuerwehrmänner und -frauen eine Urkunde und natürlich das Leistungsabzeichen, das mit Stolz an der Uniform getragen werden darf.
Die Feuerwehren des Landkreises Cham waren im Jahr 2008 mit 25 Trupps von insgesamt 62 Trupps vertreten, aus Eschlkam beteiligten sich 5 Atemschutzgeräteträger. Im Jahre 2010 beteiligten sich bei diesem Leistungsabzeichen schon 110 Trupps; aus Eschlkam 8 Atemschutzgeräteträger.
Auch 2011 war ein Trupp aus Eschlkam bei der Abnahme in Mitterteich dabei.
Damit haben sich bisher 10 Mann aus Eschlkam dem Leistungswettbewerb Atemschutz des Bezirksfeuerwehrverbandes der Oberpfalz gestellt.
2012 können die ersten fünf Kameraden das Abzeichen der Stufe Gold ablegen, drei weitere Stufe Silber. Denn zwischen zwei Abnahmen muss laut Bewerbsordnung ein Jahr liegen, d.h. es kann nur alle 2 Jahre ein Abzeichen erworben werden.
Eine Teilnahme am Bewerb ist jedem Atemschutzgeräteträger zu empfehlen.