Bilder/Texte von Alexander Hastreiter / Winfried Weber
Einsatzdatum: | 22.11.2009 |
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Einsatzstichwort: | B 3 - Kellerbrand mit Rauchentwicklung in einem Mehrfamilienhaus, 8 Personen im Haus |
Alarmierung: | 15:37 |
Einsatzstelle: | Furth im Wald, Von-Müller-Straße 17 |
Beteiligte Einheiten: | Furth 10/1 + 21/1 + 30/1 + 40/1 + 53/1, Grabitz 43/1, Schafberg 40/1, Daberg 47/1, Sengenbühl 43/1, Ränkam 47/1, Lixenried 40/1, Arnschwang 43/1 + 81/1 Eschlkam 11/1 + 21/1 + 40/1 |
Schon wieder sind Personen durch den gifitgen Rauch gefährdet. Ein Kellerrand hat ihnen den Fluchtweg über das Treppenhaus abgeschnitten.
Furth im Wald. Der Heizungskeller eines Mehrfamilienwohnhauses in Furth i Wald gerät in Brand. Bei der Leitstelle Regensburg gehen zwei Notrufe ein. Sie löst Alarm für die Further Stadtwehren aus. Das Haus liegt in unmittelbarer Nähe zur Feuerwache Furth. Der zuständige Kommandant Christian Scheuer lässt am Einsatzort die Brandstufe erhöhen, weil starke Rauchentwicklung im Treppenhaus den 11 Bewohnern den Fluchtweg versperrt. Zur Brandbekämpfung werden dringend Atemschutzträger und Wärmebildkameras benötigt.
Von Eschlkam rücken sämtliche Fahrzeuge zur Unterstützung in die Nachbarstadt aus, 2 Trupps unter schwerem Atemschutz rüsten sich auf der Anfahrt aus. Ein Trupp geht mit der Wärmebildkamera in den Keller und unterstützt die Further Kollegen beim Aufspüren von Glutnestern. Dichter Rauch versperrt die Sicht, das Feuer kann nur mit der Kamera aufgespürt werden. In einem Nebenraum der Heizung scheint der Brand ausgebrochen zu sein. Dort lagern eine Vielzahl von Elektrogeräten, Hausrat in Pappschachteln verpackt, Sommerreifen, Kanister, Ölgebinde etc. Jedes Gerät muss von Hand aus den Regalen genommen und abgelöscht werden. Die Elektroinstallation und Isolierung der Heizung sind durch die Hitzeentwicklung abgeschmolzen, Kupferdrähte hängen von der Decke. Nachdem mittels Überdrucklüfter der Rauch aus dem Raum gedrückt ist, wird das Ausmaß des Brandes deutlich.
Fünf Personen werden über die Drehleiter von ihren Balkonen aus dem Haus befreit. Das Treppenhaus ist unpassierbar. Weitere Feuerwehrkräfte sperren die Hauptstraße, leiten den Verkehr um. An die Einsatzstelle kommen auch 2 Notärzte und vier Rettungswagen samt Besatzungen des BRK mit stellv. Rettungsdienstleiter N. Tietze. Zwei Bewohner erleiden eine Rauchvergiftung und werden zur Untersuchung ins Chamer Krankenhaus verbracht. Nach einer halben Stunde kann Feuer aus gemeldet werden. Die Nachlöscharbeiten und das Entfernen des Löschwassers mittels Tauchpumpe und Schlammsauger übernimmt die zuständige Further Wehr, die um 20.00 Uhr eine Nachschau mit Wärmebildkamera hält. Die Ermittlungen zur Brandursache hat die Kriminalpolizei übernommen. Die Schadenshöhe ist derzeit unbekannt, dürfte laut KBR Weber beträchtlich sein, weil Treppenhaus und Wohnungen verraucht sind. Die Eschlkamer Kräfte rücken nach 45 Minuten wieder ins Gerätehaus ein.
Wir erlauben uns an dieser Stelle den Kommentar des Redakteurs Wolfgang Baumgartner, veröffentlicht in der Kötztinger Umschau am 24.11.2009 zum Kellerbrand in Furth vom 22.11. wiederzugeben. Vielleicht regt er den einen oder die andere zum Nachdenken an, wenn wieder einmal über Sinn und Unsinn der technischen Ausrüstung der Feuerwehren debattiert wird.
Der Großeinsatz der zehn Feuerwehren aus Furth, Eschlkam, Arnschwang, Grabitz, Neukirchen, Lixenried, Ränkam, Sengenbühl, Daberg und Schafberg am Sonntag bei dem Brand in der Von-Müller-Straße 17 machte einmal mehr die außergewöhnliche Leistungsbereitschaft der vielen freiwilligen Helfer bei den Feuerwehren deutlich.
Innerhalb kürzester Zeit brachten die Einsatzkräfte die auf den Balkonen um Hilfe schreienden Bewohner mit der Drehleiter in Sicherheit. Die Zusammenarbeit der Wehren war vorbildlich. Ruhig, besonnen und perfekt gingen sie an die Arbeit, zeigten, dass sie mit den ihnen zur Verfügung stehenden Geräten professionell umzugehen verstehen. Millimeter genau manövrierte der Mann auf der Drehleiter den rettenden Korb zu den Balkonen, während seine Kollegen unter schwerem Atemschutz systematisch das Haus nach weiteren Bewohnern absuchten. Über die Leitstelle der Polizei hatte die Einsatzleitung auch rasch abgeklärt, wie viel Bewohner in dem Haus registriert sind. Für die Einsatzkräfte war dies zwar ein wichtiger Anhaltspunkt, doch sie gingen auf Nummer sicher und kontrollierten alle Räume.
Der Einsatz am Sonntag straft zudem alle Lügen, die Kritik an den Investitionen bei den Feuerwehren üben. Nur mithilfe der Drehleiter konnten die fünf Menschen auf den Balkonen in wenigen Minuten in Sicherheit gebracht werden. Ohne Wärmebildkameras hätten die Retter nicht so gezielt vorgehen können. Das sollten sich die Verantwortlichen in den Kommunen immer vor Augen halten, wenn es darum geht, die Feuerwehr mit modernstem Gerät auszustatten.
Und ganz besonders zu erwähnen ist das Engagement der freiwilligen Helfer. Für sie gibt es keinen Sonntag, keinen Feiertag und keine Freizeit, wenn es darum geht, dem Nächsten zu helfen. All diesen Frauen und Männern soll an dieser Stelle einmal ganz herzlich gedankt werden.