1880

Gründung der Unterstützungskasse

Dadurch nun, dass zur Unterstützung von verunglückten Feuerwehrmännern und deren Hinterbliebenen aus Staatsmitteln alljährlich ein Zuschuss erfolgte, konnte auf den 1. Oberbayerischen Feuerwehrtag im Jahre 1867 zu Freising gefasste Gedanke, die Gründung einer Unterstützungskasse verwirklicht werden. Von vielen Seiten flossen der neuen Kasse Unterstützungen zu, so dass man darangehen konnte Satzungen für eine Landesunterstützungskasse für freiwillige Feuerwehren in Bayern auszuarbeiten. Die Kasse entwickelte sich immer mehr und am 1. April des Jahres 1880 traten die neuen Satzungen in Kraft.

Diese vielfachen Unterstützungen aus Staatsmitteln, dieses liebevolle sorgende Entgegenkommen aller Staatsregierungsorgane, die heroischen Taten der aktiven Feuerwehrleute hob das Ansehen der freiwilligen Feuerwehren und lockte eine große Anzahl Bürger und junge Leute, die bis jetzt der edlen Feuerwehrsache noch fern und misstrauisch gegenüber gestanden haben, in die Reihen der Aktiven, um mitzuhelfen an der Linderung der Not der leidenden Mitmenschen, zur Bekämpfung des Feuers mit allen modernen Apparaten, zur Beruhigung und zum Schutze der Einwohnerschaft. So wuchs dann die Zahl der Feuerwehren vom Jahre 1880 auf 4659 heran und verteilten sich über das ganze Königreich.

Diese 4659 freiwilligen Feuerwehren verfügten im Jahre 1880 über folgende Feuerlöschgerätschaften: 

         8 Dampffeuerspritzen
    4008 Saug-u. Druckspritzen
      585 Druckspritzen
    3808 kleine Spritzen
  15034 Meter gummierte Schläuche
535625 Meter hanfene Schläuche
     444 Mannschaftstransportwagen
     705 Wasserwagen
   1049 Steigerkarren
     998 Schubleitern
   4077 Anstelleitern mit Stützstangen
  13931 Anstelleitern ohne Stützstangen
    2968 Petroleumfackellampen
    1544 fahrbare Schlauchhaspel
  13283 ein- und zweiholmige Hackenleitern
  17367 Dachleitern
     294 Rettungsschläuche
      570 Sanitätstaschen.

Die Ausrüstung der Feuerwehr Eschlkam 10 Jahre nach der Gründung

Unsere kleine Feuerwehr Eschlkam bestand damals aus:
1 alten Druckspritze
1 Saug- u. Druckspritze
1 Schubleiter
8 Leitern
4 Feuerhacken
20 Feuereimer
2 Hackenleitern
2 Dachleitern
1 Rettungssack
1 Mannschaftswagen
Schläuche

Für diese kleine Wehr sprechen wohl die vielen Geräte das beredenste Zeugnis von der Aufopferung und Hingebung für die edle Feuerwehrsache.

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