Die in der Anschaffung teueren Geräte sind meist nur bei größeren Feuerwehren vorhanden. Für die Sicherheit der eingesetzten Feuerwehrkräfte im Einsatz, ist aber jeder Euro für die Anschaffung einer Wärmebildkamera sinnvoll angelegt. Und die Wärmebildkamera kann noch mehr.
Die Feuerwehr Eschlkam ist seit Oktober 2009 im Besitz einer Wärmebildkamera ISG SD 250, die auf dem Tanklöschfahrzeug TLF16/25 dem ersten Angriffstrupp immer zur Verfügung steht.
Die Wärmebildkamera ist eine große Bereicherung in Hinblick auf die Sicherheit der eingesetzten Atemschutztrupps als auch im Hinblick auf zu rettende Personen. Mit der Wärmebildkamera ist es den vorgehenden Männern und Frauen möglich durch den dicken Rauch hindurchzusehen, obwohl man die Hand vor der Atemschutzmaske nicht mehr vor lauter Qualm erkennen kann. Gefährliche Hindernisse, Bodendurchbrüche und heiße Stellen können so problemlos erkannt werden. Das Problem der Orientierungslosigkeit im Brandrauch gehört der Vergangenheit an. Auch die Zeitspanne zum Auffinden von vermissten Personen kann deutlich verkürzt werden und so in Anbetracht des hochgiftigen Rauches Leben retten. Je schneller Personen aus verrauchten Bereichen gerettet werden, umso größer sind ihre Überlebenschancen. Früher ging viel wertvolle Zeit dadurch verloren, dass die Feuerwehr verrauchte Räume "blind" nach Personen absuchen musste.
Die feierliche Übergabe der vom Verein finanzierten Wärmebildkamera erfolgte vor versammelter Mannschaft im Beisein von Kreisbrandinspektor und Kreisbrandmeister. Stellvertretend für den Feuerwehrverein übergaben die Vorstände die Wärmebildkamera an die Einsatzmannschaft in die Hände der Kommandanten.
Der Dank gilt all den Feuerwehrmännern und -frauen, die durch ihren unermüdlichen Fleiß und ihr großes Engagement bei Veranstaltungen der Feuerwehr Eschlkam die finanzielle Grundlage zur Anschaffung dieser Wärmebildkamera geleistet haben.
Dargestellt werden Gegenstände und Personen im Display der Kamera mit einem Abbild der verschiedenen Temperaturen. Die Wärmebildkamera ähnelt einer Videokamera. Der Mikrochip reagiert jedoch nicht wie bei einer normalen Kamera auf für den Menschen sichtbares Licht bzw. Helligkeit, sondern auf Infrarot-Strahlen. Er werden also nur Temperaturunterschiede abgebildet. Die Temperaturen werden dabei in unterschiedlichen Helligkeitsabstufungen auf einem Schwarzweißmonitor dargestellt. Heiße Stellen werden durch die integrierte Software rot und gelb eingefärbt und so besser erkannt.
Langwellige Infrarotstrahlung durchdringt problemlos den dichtesten Rauch, dies übrigens auch bei absoluter Dunkelheit. Die Kamera benötigt nämlich kein sichtbares Licht.
Die Kamera besteht aus vier Hauptbestandteilen sowie einem Schutzgehäuse, das die Kamera vor Wasser und Rauch schützt.
Die Linse: Sie funktioniert auf die gleiche Art wie bei einer normalen Fotokamera. Eine Fotokamera projiziert das Bild auf einen Film, während es die Wärmebildkamera auf einen Detektor bringt. Da die Wärmebildkamera nicht durch Glas sehen kam, ist die Linse aus einem anderen Material hergestellt. Dies ist das Metall Germanium.
Der Detektor: Hier werden die langwelligen Infrarotstrahlen in elektrische Signale umgewandelt.
Die Elektronik: Die Signale vom Detektor werden von der Elektronik in ein für den Menschen sichtbares Bild umgewandelt. Die Eschlkamer Wärmebildkamera ist serienmäßig mit einem Speicherchip ausgestattet, der das Speichern von bis zu 30 Bildern erlaubt.
Der Bildschirm: Er ist so ausgerichtet, dass heiße Objekte weiß und kältere Objekte schwarz dargestellt werden. Die Software sorgt dafür, dass heiße Stellen zur besseren Kenntlichkeit rot und gelb eingefärbt werden. Im Monitor wird neben der Batterieladung auch die Temperatur des gemessenen Gegenstandes angezeigt. Die SD 250 steht nach dem Einschalten innerhalb von fünf Sekunden einsatzbereit zur Verfügung. Die vollgeladenen Akkus gewährleisten eine Einsatzzeit von bis zu fünf Stunden.
Die Wärmebildkamera ist vielseitig einsetzbar.
Die Wärmebildkamera wird in einem bruchsicheren Koffer gelagert. Dort wird auch das Zubehör verwahrt. Alles hat seinen Platz und wird im Notfall schnell gefunden. Ein Reserveakku sorgt für einen lang anhaltenden Einsatz. Der verbrauchte Akku kann mit dem Ladegerät in kurzer Zeit wieder einsatzklar gemacht werden.