Die Vereinsfahne ist der Stolz einer Gemeinschaft. Sie begleitet ein Mitglied bis ans Grab. Für jedes Vereinsmitglied ist sie selbstverständlich, doch kennen Sie auch die Ursprünge der Fahne?
Das Wort "Fahne" kommt aus dem Althochdeutschen "fano" und bedeutet eigentlich Tuch. Das Wort ist gekürzt aus "gundfano", welches Kampftuch bedeutet. Die Fahne ist ein an seinen Kanten befestigtes Stoffstück mit symbolischer Bedeutung. Die Fahne ist individuell und einmalig.
Die Fahne galt schon bei den Orientalen, Chinesen, Römern und Germanen als Kampf- und Siegeszeichen, aber auch als allgemeines Herrschaftszeichen.
Die erste Fahne aus Tuch war das römische Vexillum, ein militärisches Feldzeichen. Dieses wurde unter Konstantin I. in der speziellen Form des Labarum zur Reichsfahne.
Hieraus entwickelte die Kirche im 10. Jahrhundert zu liturgischen Zwecken eigene Kirchenfahnen.
Auch im weltlichen Bereich bekam die Fahne nun immer eine stärkere Bedeutung.
Die seit Kaiser Heinrich II. nachweisbare Übertragung von Reichslehen mittels Fahnen-Lanzen führte im 12. Jahrhundert zur Herausbildung der Fahne als Belehnungssymbol (Fahnenlehen).
Mit der Herrschaftssymbolik verwandt ist die Fahne als Hoheitssymbol.
Die Fahne als Marktfahne war für die Dauer ihrer Aufstellung das Zeichen für Marktfrieden und das Marktrecht.
Im militärischen Bereich diente die Fahne ursprünglich im Gefecht als Richtungszeichen und Sammelpunkt für die Kämpfer (Fähnlein, später Kompanie). Aus dieser engen Bindung der Truppe an die Fahne erwuchs deren Bedeutung als Symbol der militärischen Ehre und Treue. Auf seine Fahne leistete der Soldat den Fahneneid.
Die Verteidigung der Fahne, auch unter Aufopferung des eigenen Lebens, galt als höchste soldatische Pflicht, sie zu verlieren als Schande für den ganzen Truppenteil.
Die Lanze, an der die Fahne befestigt war, wurde zur heutigen Fahnenstange.
Die Feuerwehr Eschlkam marschiert in den 50-er Jahren bei einem Festumzug auf.
So finden sich noch heute militärische Strukturen auch in der Feuerwehr.
Fahnen werden auch von Körperschaften (Vereinen, Studentenverbindungen, Zünften) geführt.
Bei gesellschaftlichen Anlässen begleitete früher und natürlich auch heute die Fahne immer den Verein. "Von der Wiege bis zur Bahre" - zu welchem Anlass der Verein auch immer aufmarschiert, die Fahne geht immer voran.
Die zwei Seiten der Vereinsfahne sind einmal dem Heimatort gewidmet, zum anderen dem Verein selbst.