Gerade im Winter kann es passieren, dass auch die Feuerwehr zur Rettung von Personen aus dem Wasser alarmiert wird, denn hier zählt wirklich jede Sekunde. Neben den Einsatzmitteln wie Steckleiter, Rettungsring und Eisrettungsschlitten vertraut die Feuerwehr Eschlkam auf den Einsatz der Überlebensanzüge.
Der Überlebensanzug ist ein einteiliges Kleidungsstück, das als Rettungsmittel dient. Es verbessert die Überlebenschance einer Person, die in kaltes Wasser gefallen ist, indem es zusätzlichen Auftrieb bietet, wie eine Schwimmweste, und gleichzeitig wärmeisolierend gegen das umgebende Wasser wirkt. Die Überlebenszeit in 4 °C kaltem Wasser beträgt dabei mehrere Stunden. Fest an den Anzug angesetzt sind wasserdichte Stiefel und Handschuhe.
In der Feuerwehr dienen sie zur Eigensicherung bei der Rettung von Personen aus dem eiskalten Wasser.
Überlebensanzüge werden in Signalfarben hergestellt und mit Reflexionsstreifen versehen, um ein besseres optisches Erkennen des Verunfallten zu ermöglichen. Normalerweise findet der Anzug für Notfälle auf Fischerbooten, Handelsschiffen und Ölplattformen Verwendung.
Der Überlebensanzug lässt sich so beschreiben:
Bei einer Einbruchstelle ins Eis tritt Wasser aus. Der Retter nähert sich auf dem Bauch liegend der Einbruchstelle, dabei kann aber das Eis weiter einbrechen. Eine Gefährdung für die Einsatzkräfte besteht. Ein Kontakt mit dem eiskalten Wasser scheint unvermeidlich. Doch mit dem Überlebensanzug ist der Feuerwehrmann vor einer schlimmen Erkältung gefeit. Er kann "ohne Rücksicht auf Verluste" dem Verunglückten helfen und ihn schnellstmöglich aus der lebensbedrohlichen Situation befreien.
Eine ins Wasser eingebrochene Person zu retten muss geübt werden, um effektiv handeln zu können. So nützt die Feuerwehr jeden Winter, um unter realistischen Bedingungen für den Ernstfall fit zu sein.
Angezogen wird der Überlebensanzug während der Anfahrt mit Sondersignal im Feuerwehrauto. So kann nach Ankunft an der Einsatzstelle sofort geholfen werden, denn bei der Rettung aus dem eiskalten Wasser entscheiden Sekunden über Leben und Tod.
Grundsätzlich wird vermieden, mit dem Opfer direkt in Kontakt zu treten, um bei einer Panikreaktion nicht unnötig gefährdet zu werden. Bei dieser Übung zur Eisrettung wird versucht, einen erschöpften Menschen aus dem Wasser zu ziehen. In diesem Fall muss direkt angepackt werden.