Wohnhausbrand gefährdet auch die umliegenden Häuser

Bilder/Texte von Winfried Weber

Wohnhausbrand Stachesried - Carport danach
Einsatzdatum:08.04.2008
Einsatzstichwort:Großbrand
Alarmierung:23:21 Uhr
Einsatzstelle:Stachesried
Beteiligte Einheiten:Eschlkam 40/1 + 11/1, Stachesried 47/1, Großaign 47/1, Warzenreid 47/1, Kleinaign 43/1, Neukirchen 21/1 + 42/1, Furth 10/1 + 21/1 + 30/1 + 40/1 + 53/1




Der anfänglich gemeldete Garagenbrand hat sich noch vor Eintreffen der Feuerwehren zum Großbrand entwickelt

Stachesried. Eine böse Überraschung erlebte ein älteres Ehepaar aus Stachesried gegen Mitternacht des 08. April. Ihr Anwesen in der Straße Am Sommerturm wurde durch einen Brand schwer beschädigt. Als der Nachbarsohn gegen 23.00 nach Hause kam, hörte er einen lauten Knall und entdeckte am Nachbargrundstück Flammen. Er verständigte die Polizei über Notruf.

Die Polizeiinspektion Furth im Wald alarmierte die Wehren aus Stachesried, Eschlkam, Warzenried und Großaign wegen eines Garagenbrandes. Doch schon auf der Anfahrt zum Einsatzort zeigte der helle Feuerschein, dass sich das Feuer rasch ausgebreitet und vergrößert hatte. Der Ortskommandant Ludwig Pongratz ließ deshalb umgehend über Funk die Wehren aus Kleinaign, Neukirchen und Furth im Wald samt Drehleiter und Wärmebildkamera nachalarmieren.  Am Unglücksort wurde sofort mit der Bildung verschiedener Einsatz-Abschnitte begonnen.

Zunächst galt es die Hitzeentwicklung einzudämmen. Deshalb waren gut ein Dutzend Atemschutzträger im Einsatz, die einen ersten Löschangriff im Bereich des Carport mit 3 C-Rohren und 2 B-Rohren vornahmen. Weitere Atemschutzgeräteträger drangen in das Dachgeschoß des Brandleiders vor und begannen die Holzdecke herunterzureißen und abzulöschen.

Durch die massive Hitzestrahlung des brennenden Autos und Carports hatte der Dachstuhl Feuer gefangen, das sich bis zur Hälfte des Dachgeschosses ausgebreitet hatte. Von außen versuchten Feuerwehrleute aus Furth über die Drehleiter die Dachziegel zu entfernen und den Brand einzudämmen. Gleichzeitig musste ein Übergreifen der Flammen auf das Nachbarhaus verhindert werden. Die Hitzentwicklung war so stark, dass sich die Flammen nicht nur in den Dachstuhl des angebauten Wohnhauses des Brandleiders hineinfraßen, sondern auch der Dachüberschuss des Nachbarhaus zu brennen begonnen hatte. Mit großer Mühe gelang es den insgesamt 80 eingesetzten Feuerwehrleuten, die Ausbreitung zu stoppen und das Nachbarhaus zu halten. Es zeigt aber auch deutliche Brandspuren: sämtliche Fenster auf der Ostseite sind geplatzt, der Holzvorbau, die Fensterstöcke und der Dachüberschuss sind angebrannt und verkohlt.

Wegen des enormen Wasserbedarfs musste der Druck des Hydrantennetzes erhöht werden sowie eine einige hundert Meter entfernte Zisterne angezapft werden und eine Förderleitung verlegt werden. Durch den massiven Wassereinsatz konnte das Feuer nach einer Stunde unter Kontrolle gebracht werden. Es dauerte aber noch eine gute Stunde bis "Brand aus" gemeldet werden konnte. Die Nachlöscharbeiten zogen sich noch länger hin, gegen 2:30 konnten sämtliche Einsatzkräfte die Brandstelle verlassen.Die Stachesrieder Ortswehr blieb als Brandwache bis gegen 10:00 des nächsten Tages vor Ort.

Vorsorglich waren Rettungssanitäter des BRK aus Furth und ein Notarzt an die Einsatzstelle gerufen worden, um ärztliche Hilfe leisten zu können. Sie mussten allerdings nicht tätig werden.

Der Gerätewagen Atemschutz des Landkreises Cham kam noch in der Nacht an die Einsatzstelle, um verbrauchte Pressluftflaschen zu tauschen. Verletzt wurde bei dem Brand niemand. Das Ehepaar wurde vom BRK untersucht und fand Herberge bei den Nachbarn, die selbst Opfer des Brandes wurden.

Vermutlich entzündete sich die Biotonne im Bereich des Carport, in die vermeintlich kalte Asche gefüllt worden war. Von dort fanden die Flammen ihren Weg über die nebenstehende Papiertonne zur Holzkonstruktion des Carport samt neuem Auto, das völlig ausbrannte. Selbst das zweite Auto, das in der Garage stand, wurde durch die Hitze beschädigt. Verschiedene Kunststoffteile schmolzen wie Wachs. Das Dachgeschoss ist unbewohnbar, der Dachstuhl muss mindestens zur Hälfte abgetragen werden. Das eine Auto ist Totalschaden, das zweite beschädigt. Der Sachschaden beläuft sich auf gut 200.000 Euro.

Bilder zum Einsatz:

Wohnhausbrand Stachesried - am Tag danachWohnhausbrand Stachesried - Carport danachWohnhausbrand Stachesried - VollbrandWohnhausbrand-Stachesried--Wohnhausbrand Stachesried - Ausgebranntes DachWohnhausbrand Stachesried - CarportNachbarhaus-gerettet

Fahrzeuge im Einsatz:

LF 16/12 LF 16/12

Historie: MZF Historie: MZF

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