Schwerer Verkehrsunfall fordert ein junges Menschenleben

Bilder/Texte von Winfried Weber

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Einsatzdatum:30.10.2010
Einsatzstichwort:THL - VU P eingeklemmt / Verkehrsunfall mit mehreren eingeklemmten Personen, Fahrzeug beginnt zu brennen
Alarmierung:18:10
Einsatzstelle:Stachesried, Staatsstraße 2154, Einmündung Klausenweg
Beteiligte Einheiten:Stachesried 47/1, Eschlkam 21/1 + 40/1 + 11/1, Großaign 47/1, Neukirchen 40/1 + 21/1 + 11/1 Cham 1 + Cham 6 + Cham 6/1




Ein schrecklicher Verkehrsunfall erschüttert den gesamten Hohenbogenwinkel.

Stachesried. Am Samstagabend um ca. 18.00 Uhr ereignet sich auf der Staatsstraße zwischen Eschlkam und Stachesried ein folgenschwerer Unfall.
Der 18-jährige Fahrer eines Opel Astra älterer Bauart will nach links von der Staatsstraße in den Klausenweg abbiegen. Im selben Moment kommt der 31-jährige Fahrer eines schwarzen Audi A4 aus Richtung Neukirchen entgegen, versucht noch zu bremsen und kollidiert frontal mit dem jungen Warzenrieder und dessen Bruder auf dem Beifahrersitz.
Beide Autos werden durch die Wucht des Aufpralls auf den parallel zur Straße führenden Radweg bzw. ein angrenzendes Feld katapultiert. Der Opel überschlägt sich mehrmals und bleibt auf der Fahrerseite liegen. Der Audi wird im Motorbereich bis zur Vorderachse zusammen geschoben, bleibt auf den vier Räder stehen. Der Audi beginnt allerdings zu brennen.
Fahrzeuglenker, die nach dem Zusammenstoß an die Unfallstelle kommen, alarmieren per Handy die Rettungsleitstelle, die sofort für die umliegenden Feuerwehren Alarm auslöst. Die Ortswehr aus Stachesried ist in wenigen Minuten als Erste am Unfallort und kann mit der HiPress den Fahrzeugbrand löschen.
In rascher Reihenfolge treffen die Eschlkamer und Neukirchener Wehr am Unfallort ein und beginnen mit den drei Scheren und Spreizern die beiden Jugendlichen aus ihrem völlig zerstörten Opel zu befreien. Der Fahrer ist während der Bergung ansprechbar, sein jüngerer Bruder ist bewusstlos, hat aber noch Puls.
Zeitgleich mit den Feuerwehren treffen auch die Besatzungen von drei Rettungswagen des BRK mit deren Leiter Florian Neppl und BRK-Leiter Michael Daiminger und zwei Notärzten am Unfallort ein. Zum Ausleuchten des Hubschrauberlandeplatzes werden die Kollegen aus Großaign nachgefordert, die auf der Wiese ihren Flutlichtstrahler in Stellung bringen. Dazu kommen noch zwei Streifenbesatzungen der Further Polizei mit deren Leiter Manfred Brückl.
Es beginnt ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit, den der jüngere Bruder trotz aller intensivmedizinischen Versorgung verliert. Kurz nach seiner Befreiung aus dem Unfallauto verstirbt der 13 Jährige am Unfallort, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.
Sein älterer Bruder kann gerettet werden und wird nach der Erstbehandlung im Further Rettungswagen mit dem Rettungshubschrauber aus Regensburg in die dortige Uni-Klinik geflogen. Sein Zustand ist lebensbedrohlich, kann aber stabilisiert werden.
Der Fahrer des Audi wurde schwer verletzt, aber nicht lebensbedrohlich, aus seinem Auto befreit und mit dem Nürnberger Rettungshubschrauber nach Regensburg ins Krankenhaus der Barmherzigen Brüder geflogen.
Zur Betreuung der Eltern und Angehörigen der Unfallopfer sowie der Rettungskräfte kommen fünf Notfallseelsorger/-innen an die Unfallstelle, ebenso Pater Raimund aus dem Kloster Neukirchen und der zuständige Eschlkamer Pfarrer Engelbert Ries.
Während die ca. 40 Rettungskräfte am Wrack des Opel arbeiten, muss der Ortskommandant Ludwig Pongratz mit vielen Stachesrieder Kollegen die schaulustigen Katastrophentouristen zurückdrängen, die sich von der Straße Am Anger zu Fuß auf den Weg zur Unfallstelle gemacht haben. Dabei sollen gerade dort die Rettungshubschrauber landen! Diese Kräfte wären dringend an der Einsatzstelle gebraucht worden! Dazu kommt noch, dass Schaulustige mit ihren Fahrzeugen den Rettungskräften auch den einzigen verbliebenen Rettungsweg auf der Anger-Straße versperren!
Nachdem der vom Staatsanwalt angeforderte Gutachter das Unfallgeschehen dokumentiert hat, können die Fahrzeugwracks abgeschleppt werden und die Straße von Trümmerteilen und Schmierstoffen gereinigt werden.
Die Neukirchener Kollegen können nach der Befreiung der Eingeklemmten wieder abrücken.  Die Kräfte aus Stachesried, Eschlkam und Großaign können nach 4,5 Stunden  von der Einsatzstelle abrücken und die Straßensperrung aufheben.

Den Angehörigen gilt unser tiefempfundenes Mitgefühl!

Bilder zum Einsatz:

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