Lkw-Hängergespann kracht auf schneeglatter Fahrbahn gegen Zugmaschine

Bilder/Texte von Winfried Weber

Reifenspuren
Einsatzdatum:14.01.2017
Einsatzstichwort:VU Lkw ohne eingeklemmte Person
Alarmierung:02:13 Uhr
Einsatzstelle:ST 2140, 500 Meter oberhalb Ortseingang Eschlkam
Beteiligte Einheiten:Eschlkam 20/1 + 41/1, Großaign, 47/1, Kleinaign 44/1, Polizei




Wegen schneeglatter Fahrbahn und nicht angepasster Geschwindigkeit verliert ein slowakischer Fahrer die Kontrolle über seinen leeren Hängerzug und kracht seitlich in einen entgegenkommenden tschechischen Sattelzug.

Eschlkam. Am frühen Morgen werden die Wehren aus Eschlkam, Kleinaign und Großaign alarmiert, um eine Unfallstelle an der Staatsstraße 2140, 500 Meter oberhalb des Ortseingangs abzusichern.
Der Fahrer eines leeren Hängerzuges kommt auf seiner Fahrt von Tschechien Richtung Österreich in einer scharfen und abschüssigen Rechtskurve ca. 500 Meter oberhalb des Ortseingangs einen Meter nach links über seine Fahrbahn. Zu diesem Zeitpunkt kommt ein Sattelzug entgegen, der Wurstdärme aus Spanien geladen hatte und Richtung Tschechien transportieren wollte. Der tschechische Fahrer reißt seinen Sattelzug nach rechts von der Fahrbahn, fährt dabei in den Straßengraben, kann eine Kollision mit dem anderen Lkw nicht mehr verhindern. Der Metallcontainer des Anhängers erwischt ihn voll an der Fahrerseite. Die Front- und Seitenscheibe brechen, das Führerhaus wird total zerstört (geschätzter Schaden 50.000 Euro) und der Fahrer an der linken Hand, am Arm und im Gesicht durch Glassplitter verletzt.
Der Unfallverursacher kann seinen Hängerzug auf dem rechten Fahrbahnrand zum Stehen bringen, der Anhänger droht im Straßengraben umzukippen. Er wird nur noch von der Anhängerkupplung gehalten. Der Fahrer bleibt unverletzt.
Hinter den beiden verunfallten Lkw bildet sich rasch ein Stau von weiteren Lkw, die weder wenden noch zurückfahren können.
Eine zufällig an der Unfallstelle Eschlkamer Feuerwehrfrau alarmiert per Notruf die Leitstelle, weil beide Fahrer kaum deutsch sprechen. Nachdem die Wehren aus Eschlkam, Kleinaign und Großaign eine Umleitung des grenzüberschreitenden Schwerlastverkehrs eingerichtet haben, beginnt das Warten auf das Bergeunternehmen aus Straubing. Der verletzte Fahrer wird von den Eschlkamer Feuerwehrleuten medizinisch erstversorgt und ins warme Feuerwehrauto gebracht. Die Fahrbahn wird von Trümmerteilen und Glassplittern gereinigt, trotz böigem Wind und einsetzendem Schneefall.
Endlich nach 90 Minuten nahen die Straubinger Retter mit ihren schweren Bergefahrzeugen. Zunächst wird der Hängerzug mit der Seilwinde aus dem Straßengraben gezogen. Danach beginnt die Bergung des Sattelzuges. Er wird vom Kranwagen nach hinten auf die Straße gezogen, während die Seilwinde des Lkw-Abschleppwagens die Zugmaschine gegen Umkippen sichert. Dann zieht die Seilwinde die Zugmaschine unter dem Auflieger heraus und eine Ersatzzugmaschine des Bergeunternehmens wird unter den Auflieger gefahren. Nach zwei Stunden setzt sich der Tross mit den demolierten Fahrzeugen Richtung Straubing in Bewegung.
Nachdem ein Räumfahrzeug die Unfallstelle wieder schneefrei und fahrbahr gemacht hat und die eingesetzte Ausrüstung verladen ist, wird die Einsatzstelle wieder für den Verkehr freigegeben.
Gegen 6.30 verlassen 40 ausgefrorene und um ihren Schlaf gebrachte Feuerwehrmänner und -frauen die Einsatzstelle.
Innerhalb von nur neun Tagen der zweite schwere Lkw-Unfall auf der fast gleichen Stelle.

Bilder zum Einsatz:

Anhaenger-SeitenansichtSeitenansichtKurvenbereichBergungZugmaschine-AbtransportSattelzug-SeitenansichtBergung-mit-SeilwindeWinterliche-StrassenverhaeltnisseReifenspurenEST-anAnhaenger-im-GrabenSattelzug

Fahrzeuge im Einsatz:

TSF

TLF 16/25

LF 16/12

LF 8/6

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