1896

Ehrenzeichen für die Gründungsmitglieder

Als am 25. März, der nun wieder zum Kommandanten gewählte Jos. Breu, der Versammlung mitteilen konnte, dass demnächst Herr Bezirkshauptmann Freiherr von Schacky nach Eschlkam kommen werde, um an 23. Mitglieder unserer Feuerwehr das Ehrenzeichen zu übergeben, war die alte Begeisterung der Gründungszeit in das Corps zurückgekehrt. Es war aber auch eine Ehre als erste Feuerwehr des Bezirks die Ehrenzeichen für 25 jährige, mit Treue und Eifer geleistete, Dienstzeit zu erhalten.

Der Herr Bezirkshauptmann v. Schacky, der für Eschlkam überhaupt sehr eingenommen war, lies es sich nicht nehmen, die Ehrenzeichen persönlich an die Brust zu heften.

So standen dann an einem Sonntag des Monats August die stattliche Feuerwehr vor dem Neumayer`schen Gasthause um die Zeichen der Anerkennung des hohen Gönners, S.k. Hoheit des Prinzregenten, in Empfang zu nehmen.

Unter entsprechenden Worten zur Ehre der Dekorierten, zur Aneiferung der Tugend, heftete Herr Bezirksamtmann die Zeichen an die Brust.

Die Namen der Dekorierten Gründungsmitglieder seien hier verewigt:
Alois Neumayer Brauereibesitzer
Wolfg. Riederer Kaufmann
Georg Hastreiter Bäcker
Heinrich Stauber Ökonom
Georg Wanninger Schreiner
Anton Pfeffer  Wirt
Franz Dachauer Schmied
Franz Moreth  Lederer
Georg Pfeffer  Schuhmacher
Josef Rötzer  Schuhmacher
Paul Römisch  Schlosser
Franz Leitermann Gastwirt
Josef Späth  Gastwirt
Josef Korherr  Gastwirt
Josef Lamecker Glaser
Franz Forster  Ökonom
Georg Späth  Zimmermann
Franz Weitzer  Ökonom
Franz Pfeffer  Ökonom
Wenzel Hastreiter Maurer
Franz Weber  Binder
Franz Seidl  Wirt
Anton Denzl  Mesner.

Ein Gründungsmitglied konnte den Tag nicht mehr erleben, ihn bedeckte seit 28. August 1894 die kühle Erde zum ewigen Schlafe.

Eine gemütliche Zusammenkunft im Neumayeri`schen Gasthause schloss die so erhebende Feier.

Vor Jahresschluss rief noch einmal die Pflicht. "auf der Wutzmühl brennt`s", rasch war die Spritze zur Abfahrt bereit, sie kam aber nicht mehr in Tätigkeit.

Wasserleitungsbau wird in Angriff genommen

Die Worte die Herr Berzirksamtmann von Schacky bei der Feier, über die Wasserleitung gesprochen, die Aufmunterung zu einen Bau einer solchen, waren auf gute Grundlage gefallen.

Eine Versammlung des Ausschusses und der Gemeindeversammlung beschloss den Bau einer Leitung in Anschluss an Neukirchen.

Eine Deputation bestehend aus dem damaligen Bürgermeister Koller, Seilermeister, dem Brauereibesitzer Neumayer und dem Gastwirt Xaver Späth, fuhr nach München, wo ihr vom Abgeordneten Dr. Ratzinger eine Audienz beim Minister erbeten wurde, um einen Zuschuss zur Wasserleitung zu erhalten. mit 15 % musste man sich begnügen, es war doch etwas.

Alle Vorarbeiten zum Bau wurden sofort in Angriff genommen. Ein Eschlkamer Bürger, dessen Name wohl verdient der Chronik einverleibt zu werden, hatte den Bau mit einem ganz bedeutenden Unterangebot übernommen. Alois Breu, Gastwirt und Ökonom, ist sein Name.

Im Frühjahr sollte die Arbeit beginnen. Die Feuerwehr aber konnte die Stunde kaum erwarten, in der sie die ersten Wasserstrahlen aus einem Hydranten auf ein Brandobjekt ergießen lassen könne.

Dem Kommandanten Breu war es aber nicht mehr beschieden. Er wurde als Briefträger ab 1. Jan. 1997 nach München versetzt So kam es, dass von diesen Zeitpunkt bis zum 25. März 1997 der Feuerwehr kein Kommandant vorstand.

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1897 Wasserleitung in Eschlkam bewährt sich

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1895 Wasserleitung in Neukirchen

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