1874

14. Brand - in der tschechischen Nachbarortschaft Neumark

Am 14. August, Nachts brach im herrschaftlichen Maierhofe zu Neumark ein Brand aus. Die Feuerwehr Eschlkam kam so schnell nach Neumark, dass die Grenzzollbediensteten erst geweckt und diese erst den Schrankbaum öffnen mussten.

Über die ersprießliche Tätigkeit der Feuerwehr mag nachstehende Zuschrift der herrschaftlichen Gutsverwaltung Zeugnis geben:

 

An das Kommando des löblichen Feuerwehrvereins in Eschlkam.

Sr. Erlaucht Friedrich Graf von Stadion findet sich veranlasst, für die beim Brande am 14. August d.J. im herrschaftlichen Maierhofe zu Neumark bewiesene, schnelle, durch Einhalt der Weiterverbreitung des Brandes äußerst tätige Hilfeleistung, dem löbl. Feuerwehr Kommando und den Herrn Feuerwehrmitgliedern, seinen wärmsten Dank aussprechen zu lassen.

Der ergebenst Gefertigte ist beauftragt, dieses dem löbl. Feuerwehrverein, mit dem Bemerken zur Kenntnis zu bringen, dass dieser außerordentlich gemeinnützige Verein, der sich durch die geregelte Leitung bei vorgekommenen Brandunglücken schon öfters die vollste Anerkennung erworben und sich zum Nutzen der Menschheit aus freien Willen gegründet hat, auch fernerhin immer zum Schutze seines Nächsten fortbestehen möge.

Domänenverwaltung Kauth, am 23. August 1874.

        Ant. Ullmann

        Proamtmann.

Schullehrer Anton Haindl verlässt Eschlkam

Am 23. August 1874 schied der Verfasser der bisherigen Zeilen dieser Chronik, Schullehrer und Hauptmann der Feuerwehr, seit deren Gründung, Anton Haindl, von hier um sich an seinen neuen Bestimmungsort, nach Berg bei Landshut zu begeben.

Möge der Baum, den er im Verein mit anderen Gleichgesinnten und mit derer ersprießlichen Unterstützung gepflanzt und herangezogen, und dessen ersten Früchte er sich noch erfreuen durfte, immer mehr an Kraft zunehmen und herrliche Früchte tragen zum Wohle der Menschheit!

Möge kein frevelhafter Übermut, boshafter Egoismus, keine Lauheit ihn beschädigen oder gar zerstören!

Möge er bei etwaigen Stürmen wackere Männer finden, die ihm eine Stütze sind, bedenkend, dass es schmählich sein würde, ihn, der mit soviel Mühe gepflanzt und großgezogen wurde, zu Grunde gehen und verkommen zu lassen.

            Haindl

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1873 u.a. Der Stadtbrand von Cham

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